Klartext: Psoriasis-Perspektiven
Schuppenflechte ist behandelbar
Psoriasis ist chronisch und kann derzeit nicht geheilt werden. Es stehen jedoch eine Reihe von Therapien zur Verfügung, mit denen die Erkrankung gut kontrolliert werden kann.1 Bis ins letzte Detail konnten die Ursachen für Psoriasis bislang nicht geklärt werden. Bekannt ist jedoch, dass das Immunsystem eine wichtige Rolle spielt und auch, dass es eine erbliche Veranlagung für Schuppenflechte gibt.2 Oft tritt die chronisch-entzündliche Hauterkrankung erstmals zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. Männer und Frauen sind etwa gleichhäufig betroffen.
Psoriasis ist mehr als eine Hauterkrankung
Psoriasis ist in erster Linie eine Erkrankung des Immunsystems.2 Das bedeutet, die charakteristischen Plaques entstehen durch eine Fehlleitung der körpereigenen Abwehr.3-6 Es werden Botenstoffe ausgeschüttet, die eine Entzündung anstoßen und aufrechterhalten. Eine Folge ist, dass der Erneuerungsprozess der Haut sich beschleunigt. Hautzellen können nicht richtig reifen, wandern an die Hautoberfläche und bilden dort die typischen Plaques.3-6 Der Entzündungsprozess wird chronisch, bleibt also dauerhaft bestehen.3-6
Die Entzündung kann neben den Hautveränderungen noch weitere Folgen haben: Sie kann die Gelenke betreffen (Psoriasis-Arthritis), zu Nagelveränderungen führen (Nagelpsoriasis), den Darm beeinträchtigen (Morbus Crohn) oder Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen nach sich ziehen (Bluthochdruck, Diabetes).1,2
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über alle Symptome sprechen, die Sie bemerken– nicht nur über die Hautbeschwerden. Auf diese Weise kann er die Behandlung darauf ausrichten und bei Bedarf an einen weiteren Facharzt überweisen. Tipps für das Gespräch mit Ihrem Hautarzt finden Sie hier.
Welche Form von Psoriasis haben Sie?
Es gibt unterschiedliche Formen der Schuppenflechte:
- Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris): Sie ist die häufigste Form der Schuppenflechte. Etwa 58 bis 97% der Psoriasis-Patienten sind von ihr betroffen. Sie ist durch die typischen Plaques gekennzeichnet: scharf begrenzte, gerötete und verdickte Hautbereiche, die mit silbrig weißen Schuppen bedeckt sind.1,2 Plaques können überall am Körper auftreten, besonders häufig sind jedoch die Kopfhaut, die Ellenbogen und die Knie betroffen.1,2
- Psoriasis guttata: Die tropfenförmige Psoriasis tritt in der Regel erstmals in der Kindheit oder Jugend auf. Auf der Haut bilden sich kleine, rötliche, tropfenförmige Hautveränderungen. Psoriasis guttata wird oft durch Infektionserkrankungen, insbesondere Streptokokken, ausgelöst.1,2
- Psoriasis inversa: Die Hautveränderungen treten bei dieser Form der Schuppenflechte in den Körperfalten auf, zum Beispiel Arm- und Beinbeugen, Achselhöhlen oder Leisten. Es kommt zu einer Rötung, eine Schuppung bleibt in der Regel aus. Es kann zeitgleich zu einer weiteren Form der Psoriasis an anderen Körperbereichen kommen.1,2
- Psoriasis pustulosa: Bei der pustelförmigen Schuppenflechte bilden sich kleine Pusteln, die mit Eiter gefüllt sind. Oft sind kleinere Körperbereiche, etwa die Hände oder Füße, betroffen.1,2
Besprechen Sie mit Ihrem Hautarzt, welche Form der Schuppenflechte Sie haben. Weitere wichtige Themen für das Arztgespräch finden Sie hier.
Psoriasis kann auch die Psyche belasten
Die Hauterscheinungen der Schuppenflechte sind weithin sichtbar. Das kann für Menschen mit Psoriasis sehr belastend sein und auch die Psyche beeinträchtigen.1 Scham, ein geringes Selbstwertgefühl oder auch Ängste können zu den Folgen zählen. Mit Psoriasis besteht zudem ein erhöhtes Risiko für eine Depression.1 Menschen mit Schuppenflechte berichten, dass insbesondere folgende Bereiche belastet sind:1
- das Gefühlsleben (bis zu 98 %)
- das Familienleben (70 %)
- der Beruf (68 %)
- Schule und Ausbildung (21 %)
- das Sexualleben (17 %)
Es fällt nicht immer leicht über so persönliche Dinge wie das eigene Gefühlsleben zu sprechen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie mit Ihrem Hautarzt auch besprechen, wie genau die Schuppenflechte sich auf die unterschiedlichen Lebensbereiche auswirkt. Denn auch die Einschränkungen der Lebensqualität spielen bei der Beurteilung des Schweregrads und damit bei der Auswahl der Behandlung eine Rolle. Nutzen Sie die Checkliste Lebensqualität für die Vorbereitung auf Ihr Arztgespräch.
Sie sind mit der Schuppenflechte nicht allein
Psoriasis betrifft mehr als 125 Millionen Menschen weltweit. Das sind etwa 3 % der gesamten Weltbevölkerung.3 Erfahren Sie hier, was andere Menschen mit Schuppenflechte zu sagen haben.
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Quellenangaben:
- Global Report on Psoriasis. World Health Organization. 2016. Available at: http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/204417/1/9789241565189_eng.pdf. Accessed July 3, 2019.
- International Federation of Psoriasis Associations. Available at: https://ifpa-pso.com/wp-content/uploads/2017/01/Brochure-Psoriasis-is-a-serious-disease-deserving-global-attention.pdf. Accessed July 3, 2019.
- Hawkes JE, et al. J Allergy Clin Immunol. 2017;140(3):645-653.
- Kim J, Krueger JG. Dermatol Clin. 2015;33(1):13-23.
- Gaffen SL, et al. Nat Rev Immunol. 2014;14(9):585-600.
- Cai Y, et al. Cell Mol Immunol. 2012;9(4):302-309.
Sprechen Sie offen mit Ihrem Hautarzt
Sie verdienen es, sich in Ihrer Haut wohlzufühlen. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt offen darüber, was Sie von Ihrer Therapie erwarten.

Ihr Beitrag kann etwas bewegen
Machen Sie sich Ihre Ziele bewusst. Offen über die Psoriasis zu sprechen und die optimale Therapie zu erhalten, ist ein wichtiger Schritt, um sich von der Schuppenflechte zu befreien. Ermutigen Sie zudem andere, auch aktiv zu werden.
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