Klartext: Psoriasis-Perspektiven    

Der Beginn der Psoriasis Reise

Wir ihr wisst, habe ich meine Psoriasis-Diagnose mit 21 Jahren erhalten. Dann begann die Reise und der Prozess, die Krankheit an sich zu begreifen. Was bedeutet es eigentlich, von einer Hautkrankheit, wie der Schuppenflechte, betroffen zu sein?

Langsam stellte sich ein Bild in meinem Kopf ein, was Psoriasis ist und wie es sich äußert. Neben den roten Stellen, der Belastung durch die Schuppen und den ständigen Juckreiz hatte ich auch schnell meine ersten kleinen Ängste. Wie reagieren andere Menschen auf meine Plaques oder was, wenn sich die Krankheit weiter auf meinem Körper ausbreitet, waren nur einige davon.

Ich hatte aber gar nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Ein paar Monate nach der Diagnose habe ich bereits erfahren, auch von Psoriasis Arthritis betroffen zu sein. Warum ich, war mein erster Gedanke. Meine zweite Frage war, was passiert jetzt und wie geht es weiter. Bis vor wenigen Wochen hatte ich noch nie von Psoriasis und schon gar nicht von Psoriasis Arthritis gehört.

Die Angst, dass etwas nie mehr so sein wird, wie es einmal war

Nach und nach habe ich in Gesprächen mit meinem Arzt und durch das Lesen von Büchern (ja, das Internet hatte damals noch keinen so hohen Stellenwert wie heute) verstanden, dass viele Personen mit Psoriasis auch an weiteren Erkrankungen leiden. Die häufigste ist dabei die Psoriasis Arthritis. Dabei entzünden sich zusätzlich die Gelenke, wobei diese im Laufe der Zeit deformiert werden können.

Dass die Zerstörung der Gelenke dauerhaft sein kann, hat auch verstärkt die Angst vor der Krankheit auf den Plan gerufen. Bei jedem Ziehen im Knöchel oder Knie hatte ich sofort den Gedanken, ob es in den nächsten Wochen vielleicht schlimmer wird. Nach und nach wurde mir das volle Ausmaß der Krankheit und seiner Begleiterkrankungen bewusst.

Durch meine Tätigkeit bei Farbenhaut, einem Blog für Menschen mit Psoriasis, habe ich viele Betroffene mit Psoriasis kennenlernen dürfen, die ziemlich ähnliche Ängste wie ich hatten. Vor allem die Angst, dass es nicht mehr so sein wird, wie es einmal war in Verbindung mit einer gefühlten Hilflosigkeit, treibt Menschen wie mich um. Dazu kommt, dass Mobilität wohl einer der prägendsten Aspekte im Leben ist, welcher vor allem durch die Psoriasis Arthritis bedroht wird.

Informieren und mit Arzt sprechen

Durch den Kontakt mit anderen, aber auch durch meine eigene Krankheitsgeschichte, habe ich zwei Dinge gelernt:
Zum einen sollte jeder seine Krankheit gut kennen. Dieses Wissen kannst du dir im Austausch mit anderen Betroffenen aneignen, vermehrt Artikel zu deiner Krankheit lesen oder zum Beispiel auch auf einem Online-Blog wie Farbenhaut erhalten. Hauptsache ist, du beschäftigst dich mit dir und deiner Erkrankung.

Zum anderen ist es wichtig, Schritte zu unternehmen, die die Hauterkrankung positiv beeinflussen. Gerade bei Psoriasis Arthritis ist eine enge Abstimmung mit deinem Arzt unerlässlich. Er wird dich genau untersuchen und gemeinsam mit dir einen Therapieplan entwickeln. Befolgst du diese Punkte, wird es dir auf Dauer gelingen, deine Psoriasis in den Griff zu bekommen und deine Lebensqualität zu maximieren.

Und um das Bild einer Reise nochmals aufzugreifen: Am Anfang muss man sich über das Ziel informieren, mit anderen Reisenden und Fachleuten darüber sprechen. So holst du das meiste aus deinem Aufenthalt heraus und verbringst entspannte Tage. Auch bei deiner Psoriasis oder Psoriasis Arthritis ist die Vorbereitung das Entscheidende, um gelassen mit der Krankheit leben zu können.

Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Sport ist unerlässlich, um die Gelenke in Schuss zu halten. Das klingt unter Schmerzen erst einmal anstrengend und kostet Überwindung, hilft aber auf Dauer die Funktion der Gelenke zu erhalten.